Gute Personalarbeit hat Konsequenzen – schlechte auch

Die Basis für Unternehmenserfolg ist gelungene Personalarbeit, denn Mitarbeiter sind das größte Kapital eines Unternehmens. Gute Personalarbeit sollte tief im Unternehmen verankert sein. Das Ausbleiben einer solchen Personalarbeit führt in allen Bereichen des Unternehmens zu gravierenden Konsequenzen:

Ressourcen gehen verloren

Oft werden Personalabteilungen auf die Talentsuche beschränkt, deren Aufgabe es ist, aus einer Vielzahl von Bewerbern den richtigen aussuchen. Und natürlich ist dies ein wichtiger Bereich der Personalabteilung. Doch damit hört die Zuständigkeit nicht auf. Die nächsten Schritte beinhalten eine Strategie zur langfristigen Mitarbeiterbindung, die Verbesserung des eigenen Identifikationspotenzial (Employer Branding) sowie des eignen Wertverprechens für Mitarbeiter (Employer Value Proposition), um nur einige Punkte zu nennen. Mitarbeiter brauchen ständiges Feedback und Unterstützung. Nur so haben sie die Chance, zu ihrem echten Potential auflaufen, wovon nicht zuletzt das Unternehmen profitiert.

Fluktuation von Talenten

Wird die Mitarbeiterbetreuung vernachlässigt und wird der Mitarbeiter nach der Bewerbungsphase schlecht betreut, fehlt also ein sinnvoller Onboarding-Prozess, fühlt sich ein Mitarbeiter schnell fallen gelassen und orientierungslos. Seine Motivation, sich langfristig ans Unternehmen zu binden sinkt signifikant und eine hohe Mitarbeiterfluktuation sind die Folge. Besonders internationale Fachkräfte brauchen neben dem innerbetrieblichen Onboarding Hilfe bei der internationalen Relocation. Je schneller und professioneller der internationale Umzug und die Integration im neuen Land gelingen, desto schneller und effizienter steht der Mitarbeiter dem Unternehmen zu Verfügung. Gelingt die Integration nicht, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass internationale Mitarbeiter schnell wieder nach Hause wollen oder sogar auf Grund von fehlerhaften Integrationsprozessen nach Hause müssen.

Leistungsbereitschaft sinkt

Nicht immer muss schlechte Mitarbeiterbetreuung zu Fluktuation, also schnellen Kündigungen führen. Viele Mitarbeiter versuchen zunächst, sich im Unternehmen allein zurecht zu finden und ihre Position selbst zu definieren. In dieser Phase sind die Mitarbeiter jedoch mehr mit sich selbst und ihrer firmeninternen Identität beschäftigt, als konzentriert zu arbeiten und ihre volle Leistung zu bringen. Internationale Mitarbeiter werden dabei zusätzlich noch durch die bürokratischen und sozialen Anforderungen des internationalen Umzugs abgelenkt, die sie neben ihrer Arbeitszeit im privaten Bereich noch zu leisten haben. Oft stehen sie hier zeitlich unter Druck und es fehlen ihnen die entsprechende Information, um Prozesse schnell abwickeln zu können. Insgesamt wirkt sich dies negativ auf ihr Leistungspotential und ihre Leistungsbereitschaft aus.

Ein neuer Mitarbeiter, der sich sowohl im Unternehmen als auch im Land gut eingeführt und integriert fühlt und der von Anfang an Wertschätzung erfährt, wird innerhalb von kürzester Zeit zu seinem höchsten Leistungsniveau finden.

Negatives Image

Mitarbeiter vertreten das Unternehmen immer auch nach außen, sei es im professionellen oder privaten Bereich. Bleiben eine betreuende Personalarbeit und Wertschätzung der Mitarbeiter aus, bekommt der Mitarbeiter eine schlechte Meinung vom Unternehmen und kommuniziert diese auch nach außen. Es spricht sich herum, dass das Unternehmen sich nicht um seine Mitarbeiter kümmert und das Unternehmens-Profil leidet. Wiederholt sich diese Mund-zu-Mund-Propaganda viele Male, kann dies nicht zuletzt dazu führen, dass es dem Unternehmen immer schwerer fällt, qualifizierte Mitarbeiter zu rekrutieren.

Unzufriedene HR-Abteilung

Durch mangelnde Verantwortung und Zuständigkeit fühlen sich auch die Mitarbeiter der Personalabteilung nicht genügend wertgeschätzt. Dies führt in eine Negativspirale: unzufriedene Personalmitarbeiter leisten nur ungenügende Personalarbeit, was wiederum zu Ressourcenverlust (siehe Punkt 1), Imageverlust (siehe Punkt 4) und dazu führt, dass sich immer wenige qualifizierte Fachkräfte bewerben. Ohne die entsprechende Zuständigkeit und Verantwortung können Personaler nie die Früchte ihrer Arbeit ernten, nämlich das Resultat ihrer Recruiting-Arbeit: fähige, leistungsstarke Mitarbeiter.

Nur durch ganzheitliche Personalarbeit lässt sich die Negativspirale aufhalten und intensiv in neue Talente und Mitarbeiter investieren. Für Unternehmen ist es entscheidend zu erkennen, dass Personalarbeit heute weit über einfaches Recruiting hinausgeht und gerade hier ein großes Potenzial für Unternehmen liegt.